Der Donaumarkt Mauthausen
Was macht ihn so besonders?
Vergangenheit & Erinnerung

Mauthausen Geschichte
Der jahrhundertealte Donau-Markt mit seinen idyllischen Gässchen, dem alt-städtischen Häuser-Ensemble am Leopold-Heindlkai und den Museen im ehemaligen Wasserschloss „Pragstein" bietet seinen Besuchern und Gästen eine Vielfalt an Freizeit- und Besichtigungsmöglichkeiten.
Der Ort Mauthausen steht auf altem Siedlungsgebiet, was Funde aus der Jungsteinzeit bezeugen.
Die Bedeutung des Ortes stieg mit den Jahrhunderten, denn hier kreuzten sich zwei Handelswege: Von Westen nach Osten verlief die Donauschiffsroute entlang der alten römischen Reichsgrenze. Von Süden ging die Salz- und Eisenstraße aus, die über die Donaufurt nach Norden Richtung Böhmen und Mähren weiterführte.
Ende des 10. Jh. errichteten die Babenberger eine Mautstätte, ein Mauthaus, das dem Ort später auch seinen Namen verlieh. 1208 wurde die um die Mautstelle entstandene Siedlung erstmals als „Muthusen“ erwähnt. Obwohl der Babenberger-Herzog Leopold V. den Kreuzfahrern im Zuge des 3. Kreuzzuges Mautfreiheit entlang der Donau zugesichert hatte, bestand man in Mauthausen trotzdem auf die Einhebung der Maut. Der mitreisende Kaiser Friedrich I. Barbarossa ließ daraufhin den Ort im Jahre 1189 einäschern.
Durch den regen Handel blühte der Ort aber schnell wieder auf, kam bald zu Reichtum und erhielt eine Reihe von Privilegien: eigene Marktordnung, Stapelrecht, Straßenzwang und die „Niedere Gerichtsbarkeit". Da in historischen Schriften bereits im Jahre 1280 von einem Marktrichter berichtet wird, muss das Marktrecht bereits spätestens zu diesem Zeitpunkt bestanden haben. Im Jahre 1490 wurde von Kaiser Friedrich III. die Pfandherrschaft über den Markt Mauthausen an Lassla von Prag übertragen. Dieser ließ auf einer kleinen Felseninsel in der Donau das Schloss Pragstein errichten. 1502 wurde erstmals eine Holzbrücke über die Donau geschlagen.
Im Laufe der Jahrhunderte kam es in Mauthausen immer wieder zu Kriegshandlungen: 1424 wurden viele Häuser von den Hussiten zerstört, im 16. und 17. Jh. hinterließen die Bauernkriege, der Dreißigjährige Krieg, sowie die Türkenkriege Spuren der Verwüstung, und die Franzosenkriege brachten am Beginn des 19. Jh. starke Repressalien für die Bewohner.
Der bekannteste Gast Mauthausens war zweifelsohne Wolfgang Amadeus Mozart: Als 6-jähriges Wunderkind machte er im Zuge einer Schiffsreise zum Kaiserhof nach Wien am 5. Oktober 1762 mit seiner Familie in Mauthausen Halt und verbrachte hier eine Nacht.
Nach Ende des Salzhandels, zu Beginn des 19. Jh. entwickelte sich in Mauthausen aufgrund des großen Granitvorkommens eine bedeutende Steinindustrie. Viele Steinpflaster, Brücken und Denkmäler in den Hauptstädten der ehemaligen Donaumonarchie erinnern noch heute an diese Zeit.
Ende des 19. Jh. waren bis zu 1.200 Steinarbeiter mit dem Granitabbau und der Steinverarbeitung in Mauthausen beschäftigt.
Das 20. Jh. brachte vor allem Schrecken und Tod über die Gemeinde:
Während des Ersten Weltkrieges befand sich im Osten des Gemeindegebietes ein Kriegsgefangenenlager, der internationale Soldatenfriedhof erinnert heute noch daran.
Mauthausen ist aber auch untrennbar mit den Schrecken des Nationalsozialismus verbunden: In den sieben Jahren des Bestehens des Konzentrationslagers Mauthausen (1938-1945) wurden ca. 200.000 Menschen in das Konzentrationslager und seine Nebenlager deportiert. Ungefähr die Hälfte von ihnen starb an den Folgen und Qualen der Haft oder wurden ermordet. 1988 besuchte Papst Johannes Paul II. die heutige Gedenkstätte.